Lern- und Ausbildungsorte im Tischlerhandwerk
Die Ausbildung findet in erster Linie in den Meisterbetrieben des Tischlerhandwerks statt. Sie wird ergänzt durch die überbetriebliche Ausbildung für Ausbildungsteile, die einzelne Betriebe nicht selbst erbringen können. Zweiter Lernort sind die regionalen Berufsschulen.
Überbetriebliche Ausbildung
Mit der Erstausbildung muss die berufliche Handlungsfähigkeit geschaffen werden. Deshalb ist der Ausbildungsbetrieb dazu verpflichtet, dem Auszubildenden alle in der Verordnung niedergelegten Inhalte zu vermitteln. Bestimmte Qualifikationen lassen sich aber - statt im Ausbildungsbetrieb - kompakter und effektiver in einer gemeinschaftlichen Ausbildungsstätte vermitteln. Eine solche unterhält die Tischler-Innung des Kreises Wesel im Handwerklichen Bildungszentrum Moers. Sie unterstützt die betriebliche Ausbildung mit speziell dafür entwickelten Ausbildungsmaßnahmen.
Die Überbetriebliche Ausbildung ist dank der innungseigenen Ausbildungswerkstatt fest in der Berufsausbildung der örtlichen Tischlerbetriebe verankert. Im Zuge der Fusion der Altkreise Moers, Wesel und Dinslaken zu einer gemeinsamen Innung wurde sie 1999 zuletzt vergrößert. Seither besteht die Möglichkeit, alle Auszubildenden aus dem Kreis Wesel an einem Ort zentral zu qualifizieren.
Auf 500 qm Werkstattfläche stehen Maschinen- und Bankräume, sowie ein Klassenraum, Holzlager und Sozialräume zur Verfügung. Die Maschinenausstattung entspricht dem modernsten Stand der Technik. Unsere Schwerpunkte sind die Überbetrieblichen Lehrgänge in der Tischlerausbildung und die Durchführung von Zwischen- und Gesellenprüfungen. Weitere Tätigkeitsfelder sind Sicherheitsschulungen an Holzbearbeitungsmaschinen, das Angebot von Prüfungsvorbereitungslehrgängen sowie die Durchführung von Eignungstests für Lehrstellenbewerber.
Die Lehrwerkstatt für den Kreis Wesel befindet sich im Handwerklichen Bildungszentrum Moers (Repelener Str. 103, 47441 Moers).
G-TI 99 Einführungslehrgang Tischler | Der Lehrgang beinhaltet 15 Arbeitstage und er findet im ersten Ausbildungsjahr statt. Hier werden die Grundlagen der Handarbeit mit Holzwerkstoffen vermittelt. Die Übungen werden an der Holbelbank mit Handwerkzeugen des Tischlers durchgeführt. Unterweisungsschwerpunkte:
In den ersten Tagen werden Rahmen und Brettverbindungen, Schlitz und Zapfen und Zinkenverbindungen ausgeführt. Anschließend werden die angeeigneten Fertigkeiten an komplexen Übungsaufgaben angewendet. Darüber hinaus werden Maßnahmen der Arbeitssicherheit, der Unfallverhütung, des Umweltschutzes und der Qualitätssicherung beachtet und durchgeführt. Zusätzliches Angebot: Zum Ende des Lehrgangs bieten wir einen Infotag für den Ausbilder an. Hier besteht die Möglichkeit sich an Hand der gefertigten Werkstücke einen Eindruck über den Leistungstand des Auszubildenden zu verschaffen. |
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G-TSM1 A/99 Maschinenlehrgang | Er ist der erste von drei Maschinenlehrgängen und beinhaltet 5 Arbeitstage. Der Lehrgang findet im zweiten Halbjahr des ersten Ausbildungsjahres statt. Hier werden grundlegende und sicherheitstechnische Kenntnisse in der Arbeit mit Standardholzbearbeitungsmaschinen vermittelt. Unterweisungsschwerpunkte:
Die Unterweisung und das Bedienen der Maschinen und deren Vorrichtungen wird nach den Vorgaben der Berufsgenossenschaft Holz und Metall vermittelt. |
TSM2 A/99 Maschinenlehrgang Schwerpunkt Tischfräsmaschine | Nachdem die Teilnehmer den TSM1-Lehrgang absolviert haben und sich das Erlernte im Ausbildungsbetrieb gefestigt hat, erfolgt im ersten Halbjahr des zweiten Ausbildungsjahres der 5-tägige TSM2-Lehrgang. Unterweisungsschwerpunkte:
Die Unterweisung und das Bedienen der Maschinen und deren Vorrichtungen wird nach den Vorgaben der Berufsgenossenschaft Holz und Metall vermittelt. |
TSM3 /99 Maschinenlehrgang Projektbezogenes Arbeiten an Holzbearbeitungsmaschinen | Der letzte 5-tägige Maschinenlehrgang findet zu Beginn des dritten Ausbildungsjahres statt. Anders als in den vorangegangenen Maschinenlehrgängen wird hier eine Projektarbeit durchgeführt. Die Vermittlung der Inhalte erfolgt handlungsorientiert. Hier stehen die Selbständigkeit und die Teamfähigkeit im Vordergrund. Der Ausbildungsmeister soll beratend tätig sein und soll die Arbeitsgänge sicherheitstechnisch „überwachen“. Beginnend mit einem Brettriss, einer Holzliste und einem Arbeitsablaufplan wird ein Werkstück in Kleingruppen zunächst geplant und danach „planmäßig“ gebaut. Dabei sollen die Schwerpunkte aus den TSM1 und TSM2 Lehrgängen angewendet und vertieft werden. |
TSO1-2/99 Grundlagen der Oberflächenveredelung | Der 10-tägige Lehrgang wird im dritten Ausbildungsjahr durchgeführt. Hier werden umfangreiche Kenntnisse in der Oberflächenveredelung vermittelt. Unterweisungsschwerpunkte:
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Peter Lindenbeck
Werkstattleiter
Berufsbildende Schule
Berufsschulen bilden den schulischen Teil der dualen Berufsbildung. Sie vermittelt den Auszubildenden während ihrer Berufsausbildung die durch den Rahmenlehrplan bzw. den Lehrplan des jeweiligen Standortes bestimmten Inhalte. Sie ist eine der beiden Säulen der dualen Ausbildung. Sie hat die Aufgabe die Allgemeinbildung und die jeweilige fachliche Bildung zu fördern.
Die Berufsschule hat ein bis zwei Berufsschultage mit wöchentlich 8 bis 12 Unterrichtsstunden, abhängig vom Beruf und dem Ausbildungsjahr. Die Unterrichtszeit kann auch zu mehrwöchigen Unterrichtsblöcken zusammengefasst werden. Die restliche, also überwiegende Zeit dient, der Vermittlung der nach dem Ausbildungsrahmenplan vorgeschriebenen Inhalte in dem Betrieb, mit dem der Ausbildungsvertrag abgeschlossen wurde.
Im Kreis Wesel erfolgt der schulische Teil der Ausbildung zum Tischler am
Berufskolleg Dinslaken
Wiesenstr. 45-47
46535 Dinslaken
T. +49 (0)20 64 / 47 70-0
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